Vom Flüchtlingsausschuss zum Ortsverein
Marie Juchazc entwickelte die AWO zu einer starken Organisation. Bereits 1922 forderte sie von Berlin aus: „Gründet Ortsausschüsse Arbeiterwohlfahrt“. Die Städte München, Nürnberg und Ludwigshafen waren die ersten, die Ortsvereine bildeten – viele weitere folgten.
Erst 1946 gründeten Mitglieder des Flüchtlingsausschusses der SPD in Dachau einen AWO-Ortsverein. Zum Vorsitzenden wurde Ludwig Bscheid gewählt. Jakob Fischer, Dora Gallenmüller und Anna Pucher gehörten neben ihm zum Vorstand.
Anfangs ging es den rund 130 freiwilligen Helfern hauptsächlich darum, die durch den Krieg entstandene Not zu lindern. Mit Spenden der Dachauer Bevölkerung und der US-Regierung konnten Bedürftige und Kranke mit dem Notwendigsten versorgt werden: Kleidung, Nahrung, Geld. Dazu richtete die AWO auch eine Nähstube ein und übernahm die Schulspeisung für hungernde Kinder.
Später wurden Kindern und Erwachsenen Erholungsaufenthalte ermöglicht, Sprechstunden für Hilfesuchende angeboten sowie Kinderfeste veranstaltet. Großen Anklang fand auch der in den sechziger Jahren gegründete AWO-Altenclub. Barbara und Ernst Fritsch organisierten hier mit großem Engagement bis 1986 Ausflugsfahrten und unterhaltsame Nachmittage für ältere Mitbürger.
Quelle: AWO Bundesverband, Fam. Bscheid u. Lothar Zimmer